AQUAHELP




Sollten Sie sich entschlossen haben ein Aquarium zu kaufen oder möchten Sie sich auch nur zum Thema Aquaristik informieren, sollten Sie wissen, das die Aquaristik ein wenig mehr mit sich bringt, als dass wir nur ein Becken aufstellen, Sand reinschütten, ein Stein oder Holz reinstellen, Pflanze in den Sand stecken, Wasser drauf schütten, Fisch reinsetzen!!!
Zuerst einmal sind Fische, Pflanzen, Schnecken, Garnelen, etc. Lebewesen und sollten auch so behandelt werden!!!
Es ist davon abzusehen Fische in einem zu kleinen Gefäß zu halten und steht auch unter Strafe. Die Mindestgröße des Aquariums für Fische durch den deutschen Gesetzgeber beträgt zurzeit das Kantenlängen, -höhen und -breitenmaß von 60 cm x 30 cm x 30 cm.
Wie sie jetzt sicher festgestellt haben wird so schon die Auswahl, an den zu Ihrer Verfügung stehenden Aquarien, ein wenig eingeschränkt.


Das Aquarium

Die richtige Wahl des Aquariums hängt von vielen Kriterien ab. Neben der Größe und der Platzwahl ist noch die Höhe und der Verwendungszweck zu nennen.
Als Erstes sollte man wissen, wenn man keine Erfahrung in der Aquaristik hat, dass ein größeres Aquarium eher Fehler im laufeneden Betrieb verzeiht, als ein kleineres Aquarium! Allein der Umstand, dass zum Beispiel 10 Platys in einem 54 Liter Aquarium das Wasser schneller verunreinigen, als in einem mit 500 Liter, sei hier zu bedenken. Das heißt aber nicht, dass es daher weniger zu pflegen wäre!
Hat man sich für die Größe entschieden, sollte man nun beachten, das Aquarium so weit wie möglich von natürlichen Lichtquellen zu entfernen. Diese, zum Beispiel die Sonne, können für massiven Algenwuchs sorgen. Man sollte daher versuchen das Aquarium immer am weitesten entfernt vom Fenster eines Raumes aufzustellen.
Als Nächstes sei der stabile Unterschrank erwähnt der das ganze Gewicht tragen muss. Dieser sollte sorgfältig gewählt, besser noch mit dem Aquarium erstanden werden. Ein Aquarium mit 180 Litern kann schnell eingerichtet 250 - 300 KG wiegen !!! Möchte man ein schon bestehendes Möbelstück verwenden würde ich das aus Sicherheitsgründen mit meinem Fachberater besprechen.
Auch die Sitzhöhe sei hier nochmal erwähnt! In einem Esszimmer sitzen Sie sicher höher als in einem Wohnzimmer. Somit sollte für ein Esszimmer mit einem höher stehenden Aquarium geplant werden, denn wer schaut schon gern am Esstisch nach unten in ein Aquarium.
Weiter sollten Sie die Raumwärme im Sommer bedenken. Schnell entsteht Stauhitze unter einem Vollschalendeckel eines günstigen Aquariums. Temperaturen von 35 Grad Celsius sind daher keine Seltenheit mehr. Mann sollte dann lieber mit einem Aquarium mit einem Teilabnehmbaren Deckel planen. So kann man im Sommer eventuell für Belüftung sorgen und zusätzlich vielleicht noch einen Aquariumkühler anbringen.


Der Einkauf

Wie Eingangs schon erwähnt, ist es nicht genug nur Becken, Kies, Pflanzen und Fische zu kaufen. Wer sich jetzt gedacht hat, ich mach mir ein schönes, anspruchsloses Goldfischbecken, dem sei gesagt, das Goldfische und andere Kaltwasserfische in den heimischen Teich gehören und man diesen dann besser im Garten anlegt. Allein die Tatsache, das ein Goldfisch in seinem Leben zu der stattlichen Größe von ca. 35 cm heranwachsen kann und dann eigentlich allein 500 Liter braucht, zeigt, das er in einem 54 Liter Becken, mit den Kantenlängen von 60 x 30 x 30 cm nichts zu suchen hat!!!
Man sollte das Aquarium zu einem artgerechten Biotop machen, das zu den späteren Ansprüchen der Pfleglinge passt. In den meisten Fällen wird das ein bepflanztes Aquarium sein. Es gibt auch Fische, wie gewisse afrikanische Barsch-Arten, deren natürliches Habitat nur aus Stein, Sand und verrottendem Holz bestehen. Möchte man solche Fische pflegen, wird ein Aquarium von 400 Litern oder größer benötigt, da die Fische groß werden und durch Ihr Territorialverhalten sehr viel Platz benötigen. Zu kleine Aquarien hierfür steigern das aggressive Verhalten der Fische und führen sicher zum Tode der Pfleglinge.
Da das Aquarium ja bepflanzt werden soll, sollte sich spätestens jetzt die Frage stellen, was man bewerkstelligen muss um die Pflanzenpracht langfristig im Aquarium zu etablieren. In einer einfachen, bildhaften Erklärung, ohne viel Fach-Chinesisch, die von mir gewählt wurde um es Ihnen, lieber Leser, einfacher zu machen, die Aquaristik zu verstehen, möchte ich sagen, dass Pflanzen essen, trinken, atmen, wie wir Menschen!
Fehlt der Pflanze nur eines der drei genannten Dinge, kommt es in fast allen Fällen vor, das die Pflanzen erst leiden und kümmern, und zu guter Letzt sterben!
Aus diesem Grund beginnen wir unseren Kauf mit einem Bodengrund. Diesen gibt es in vielen verschiedenen Qualitäten von verschiedenen Firmen. Meist ist eine mittlere Qualität, die Sie am Preis erkennen, schon ausreichend. Dieser besagte Bodengrund stellt das Essen für unsere Pflanzen dar. Die Pflanzen ziehen sich mit Ihren Wurzeln wichtige Mineralien und Nährstoffe aus dem Bodengrund, die für Sie lebensnotwendig sind. Nach einiger Zeit wird der Boden dann Nährstoffarm sein. Dies heißt aber nicht, dass nun das ganze Aquarium neu gemacht werden muss und wir komplett neuen Boden brauchen. Im Gegenteil hält der Handel hier Nährstoffprodukte bereit, die den vorhandenen Bodengrund wieder komplett mit Nährstoffen versehen.
Weiter geht es mit dem Trinken. Hierzu wird ein guter Flüssigdünger gewählt, der von der Pflanze über das Blattwerk aufgenommen wird. Meist reicht hier schon ein Komplettdünger aus.
Nun wenden wir uns der Atmung zu! So wie wir Menschen Luft zum Atmen brauchen, so braucht die Pflanze das CO2! Dieses gibt es in verschiedenen Varianten in Gas-Form!
Zu Flüssigkeitsflaschen mit dem Aufdruck CO2 from a bottle und der Gleichen, sei gesagt, das es laut Physik/Chemie-Unterricht in der Schule, CO2 nur in Gas-Form gibt! Flüssig ist es allenfalls Kohlenstoff und wirkt auf keinen Fall wie CO2! Dies gilt natürlich auch für CO2 in Tablettenform!
Die verschiedenen CO2-Gasformen gibt es im Handel als Bio-CO2, CO2-Einweg-Gasanlagen und CO2-Mehrweg-Gasanlagen.
Bio-CO2 wird meist durch Gärhefe in Verbindung mit verschiedenen Flüssigkeiten und/oder Feststoffen gewonnen und ist, meiner Erfahrung nach, für kleinere Aquarien, bis ca. 100 Liter Volumen, geeignet.
CO2-Einweg-Systeme bilden einen guten Einstieg in der Aquaristik. Bei verschiedenen Anbietern gibt es diese schon für kleineres Geld. Nachteilig ist natürlich, das es keine Wiederbefüllung der Flaschen gibt und die Einwegflaschen passen nicht auf verschiedene Hersteller-Systeme. Meist liegt dafür der Preissprung zu einer Neubefüllung einer Mehrwegflasche nicht in weiter Ferne und man spart sich das lästige suchen, wer uns denn jetzt eigentlich die leere Flasche wieder befüllt.
CO-2-Mehrweg-Systeme sind genormt und passen auf alle CO2-Flaschen sämtlicher CO2-Anlagenhersteller. Die Flaschen können wieder befüllt werden.
Für uns wichtig ist, das der CO2-Druckminderer, der auf die Flasche geschraubt wird, mechanische Druck-Anzeigen hat. Am besten zwei, auf denen man sieht, mit welchem Druck man arbeitet und wann die Flasche leer ist. Es gibt auch Druckminderer ohne Anzeigen auf dem Markt. Diese erweisen sich aber als zu sehr zeitaufwendig, da eventuelle tägliche Einstellungen sich doch als sehr langwierig erwiesen haben. Diese ergeben sich, wenn man nur in der Lichtphase des Tages CO2 hinzugeben möchte. Die Pflanze nimmt auch nur dann CO2 auf und aus diesem Grunde könnte die Anlage Nachts abgestellt werden.
Ob nun nach Montage genug CO2 im Aquarium ist, sagt uns am besten ein Langzeit-Indikatortest, der im Aquarium platziert wird.
Auch sei gesagt, das es sinnvoller ist, CO2 über Diffusoren an das Aquariumwasser abzugeben, anstatt eventuelle Reservoire zu benutzen.
Weiter möchte ich für die Bepflanzung des Aquariums anmerken, das sie am besten 10–12 Stunden am Tag beleuchtet werden sollte. So ist eine Fotosynthese am besten gewährleistet und die Sauerstoffproduktion durch die Pflanzen gesichert. Von sogenannten Mittagspausen um eventuellen Algenbefall zu minimieren ist besser abzuraten. Hierfür sollte man Ursachenforschung betreiben und geeignetere Maßnahmen ergreifen!
Nun haben wir schon eine Menge über die Aquaristik gelernt und wenden uns weiter unserem Einkauf zu.
Nachdem wir jetzt Bodengrund, Flüssigdünger und eine CO2-Anlage im Einkaufswagen haben, wenden wir uns dem Kies zu, der natürlich über dem Bodengrund im Aquarium nicht fehlen sollte. Dieser sollte eine Mindestkörnung von 2 Millimetern haben und nicht feiner sein. In der Körnung 2–4 Millimeter lässt sich der Kies durch absaugen mit einer Mulmglocke sehr gut von Fischausscheidungen und Futterresten trennen. Sand ist hier ungeeignet, da sonst Fischausscheidungen und Futterreste ganz schnell toxisch werden können, wenn er nicht ständig bewegt oder umgegraben wird. Auch sollte man darauf achten, keinen scharfkantigen Kies zu wählen, da dies bei vielen Welsen zum Verlust der Barteln, ein Sinnesorgan am Maul, zum Auffinden von Nahrung, führen kann.
Als Nächstes wenden wir uns der Filterung zu. Hierzu ist zu sagen, je stärker der Filter ist, desto sauberer wird das Wasser sein. Am besten geeignet ist ein Außenfilter. Dieser ist leistungsstark und kann mit den unterschiedlichsten Filtermaterialien bestückt werden. Selbst bei einem kleinen Aquarium von 60 x 30 x 30 Kantenlänge empfehle ich einen Außenfilter mit einer Leistung von mindestens 700 Litern pro Stunde. Dieser ist nicht nur leistungsstark, sondern ist auch der kleinste Außenfilter, mit dem ich verschiedene Filtermedien betreiben kann, da er zwei Filterkörbe für diese hat. Er reinigt das Wasser im Aquarium fast 12 mal in der Stunde!
An dieser Stelle sei gesagt, das man sich nicht Überfiltern, sondern nur Unterfiltern kann!
Als Filtermedien für alle Filter, empfehle ich Biofiltermaterial aus Sinterglaß, wegen seiner hohen Bakteriendichte, Eisenoxid zum Entfernen von Phosphaten und Silikaten, die zu 99 % die Ursache für Algenplagen sind, sowie Aktivkohle für Verfärbungen. Gefiltert werden sollte immer von grob nach fein in Fließrichtung!
Nachdem wir jetzt auch den Kies und den Filter im Einkaufswagen haben, wenden wir uns der Dekoration zu. Diese wählen Sie selbst, in Ihrem Ermessen und Geschmack, aus. Es sei jedoch gesagt, dass ich noch nie einen Fisch in einer diskobeleuchteten Umgebung, zwischen blubbernden Vulkanen, versunkenen U-Booten und Totenköpfen gesehen habe. Je natürlicher die Umgebung gestaltet wird, desto wohler wird sich der Fisch in Ihrem Aquarium fühlen!
Weiter sollte man sich jetzt der Beleuchtung und der Heizung zuwenden. Da ich aber davon ausgehe, das man sich für ein komplettes Aquarium-Angebot entschieden hat, was beides beinhalten sollte, kann man ruhigen Gewissens das Thema etwas vernachlässigen. Es sei jedoch gesagt, das gerade beim Thema Beleuchtung darauf zu achten ist, das die Leuchtmittel tauschbar oder einstellbar sein sollten. Auch hiermit kann man sich lästige Algenplagen vom Hals halten, wenn man das rote und das blaue Lichtspektrum regulieren kann. Dies ist aber aus meiner Sicht sekundär zu sehen. Primär ist eher auf einen niedrigen Phosphat und Silikatwert zu achten!
Nun widmen wir uns den Pflanzen.
Man sollte sich beim Kauf für schnellwachsende Hintergrundpflanzen und zwei bis drei Vordergrundpflanzen entscheiden, die ein harmonisches Gesamtbild mit der Dekoration ergeben. Hier ist natürlich der Fachberater und Ihre Kreativität gefragt. Die Pflanzen sollten nicht schwierig zu kultivieren sein, so dass recht schnell ein Biotop entstehen kann.
Nach den Pflanzen widmen wir uns den Pflegemitteln. Als Erstes sollte jetzt ein Wasseraufbereiter in den Einkaufswagen folgen. Dieser dekomprimiert uns zum Beispiel unter hohem Druck eingeschlossene Luft im Wasser. Wir alle kennen das Phänomen, wenn wir uns Wasser aus dem Wasserhahn ins Trinkglas laufen lassen und es für kurze Zeit stehen lassen. Es entstehen Luftblasen. Stellen Sie sich vor, diese würden sich in den Kiemen des Fisches dekomprimieren....keine gute Idee. Deshalb, bei jedem Wasserwechsel Wasseraufbereiter nach Gebrauchsanleitung benutzen.
Weiter schauen wir jetzt nach einem geeignetem Fangnetz und einem Mulmabsauger. Der Mulmabsauger ist ein Gerät um den wöchentlichen Wasserwechsel durchzuführen. Er besteht aus einem Schlauch und einer Absaugglocke. Diese Absaugglocke entfernt über den Schlauch unerwünschte Fischausscheidungen und Futterreste aus dem Kies. Es ist darauf zu achten, das man die Glocke nicht so weit in den Kies steckt, das dann auch der Bodengrund mit abgesaugt wird! Das Ganze lässt man am besten in einen Eimer ab. Der Wasserwechsel sollte vom Aquariumvolumen 10 % nicht unter- und 15 % nicht Überschreiten! Darunter bekommen die Fische nicht genug Frischwasser und darüber könnte es durch zu hohen Phosphat und Silikateintrag zu Algenplagen kommen.
In dem abgelassenen Aquariumwasser lassen sich übrigens sehr gut Filtermedien reinigen, ohne zu stark belastet zu werden, oder zu stark Ihre Bakterien zu verlieren.
Als letztes fügen wir dem Einkaufswagen noch die schon mehrmals erwähnten Bakterien hinzu. Bakterien? Warum Bakterien? Stellen Sie sich jetzt mal einen See vor in dem Sie tauchen. Sie sehen einen Fisch. Der lässt jetzt eben mal so ungeniert seine Fischausscheidungen auf den Seeboden fallen. Nun meine Frage.
Wer machts jetzt wieder sauber???
Natürlich die Bakterien. Da das Leitungswasser Trinkwasserqualität hat, fehlen natürlich solche Bakterien. Diese geben wir zum Schluss hinzu und diese findet man dann im Aquarium als auch im Filter wieder, wo sie das Wasser von Schadstoffen und Giften befreien.
Übrigens kann man diese Schadstoffe, Gifte und sogar auch die Wassereigenschaften messen! Empfehlenswert ist es diese erstmal durch geschultes Fachpersonal in einem Aquaristikgeschäft prüfen zu lassen. Ein guter Fachberater erklärt gern wie man sein Aquariumwasser am besten misst.
Mit diesen Produkten können wir nun relativ einfach und ohne viel Aufwand ein Aquarium in unseren vier Wänden
betreiben.

 


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